Eintrag 06.11.2015
Beim stöbern am heutigen Tage, fand ich auf dem Dachboden meines Großvaters einige
sehr alte Schriftrollen. Er konnte mir nicht sagen woher er diese hatte, er zahlt mit
Erinnerungslücken einen hohen Preis für die Jugend mit gutem Gedächnis.
Ich musste lederne Bänder vorsichtig vom brüchigen vergilbten Papier lösen, um
an den Inhalt zu gelangen den ich mit angespannter Erwartung wissen wollte.
Mein Herz pochte etwas stärker als gewöhnlich, ich zitterte ein wenig
und blendete meine Umgebung vollkommen aus. Es gab nur noch die Schriftrollen
und mich, keine Gerüche, keine Geräusche, nichts was ich sonst sehen konnte, mir war nicht
kalt, nicht warm, es war nicht hell und es war nicht dunkel, nur das Papier war von einer Kerze mit
warmen gelblichen Licht beschienen.
Ganz vorsichtig öffnete ich die Rollen und drückte das Papier mit meinen Handflächen glatt.
Einige Ecken und einige Stellen an den Rändern waren eingerissen und teils auch schwarz umrandet.
Ich sah die gut lesbare Buchstaben, die im flackern der Kerze auf dem Papier tanzten und ich sah
die Überschrift die mit roter Farbe geschrieben war, sie war still, keine Bewegung.
Ich las: Die Legende von Gustav dem Graubärtigen....
In tiefster Konzentration gefangen, von dem Buchstaben gebannt und in meiner Neugierde gefesselt las ich
Zeile für Zeile.
Als ich bei dem letzten Papier angekommen war, wachte ich schlagartig aus der Hypnose auf
ich konnte nicht fassen das anscheinend eine oder sogar mehrere Rollen fehlen mussten,
denn die Legende war nicht zu ende. Mitten an einer spannenden Stelle über einen großen Schatz,
war der Text abrupt unterbrochen, ich war geschockt, frustriert,
atmete schwerer und war verzweifelt. Die Geschichte war fesselnd geschrieben und inhaltlich
spannend, ich sah beim lesen Bilder vor mir, die mir die Ilusion erzeugten ich wäre dabei gewesen,
ich fühlte alles was passierte, ich war dabei. Dann der Bruch.
Ich ging zu meinem Großvater und erzählte ihm davon, ich erzählte ihm von Gustav dem Graubärtigen,
der einst ein armer Waisenjunge war, dann Seemann wurde und schließlich als Pirat die westlichen
Meere unsicher machte. Dabei sammelte er viele Schätze an, die er immer vergrub damit sie ihm
nicht genommen werden konnten, Gold, Schmuck, Edelsteine und Kunstschätze.
Mein Großvater war, wie auch ich, sehr gefesselt von der Geschichte, besonders aufmerksam war
er, als ich ihm vom Untergang der Artemis, dem Schiff des Graubärtigen, erzählte, vllt. fühlte er sich
an seine Zeit als Soldat bei der Marine erinnert und leidete mit.
Als ich an der Stelle mit dem Schatz ankam wollte mein Großvater mehr wissen und war etwas
zerknirscht und grummelig als ich Ihm sagen musste das ich nicht mehr wusste.
Er schlug mir vor, es war eher eine Forderung, ich solle mal in die Bibliothek des römischen Stadtviertels
gehen um dort vielleicht etwas in Erfahrung zu bringen.
In diesem Moment packte mich ein Wille mit aller macht und lies mich nicht mehr los: Ich werde mich auf die
Suche nach dem Schatz machen, in der Hoffnung ihn vielleicht zu finden, oder zu erfahren
wie die Legende von Gustav dem Graubärtigen endet.
Ich mache mich am Besten sofort auf den Weg, bevor noch ein Anderer Schatzsucher vor mir Hinweise findet.